Vita
Maler, Autor und Spielmacher
Peter Weitzner, Maler, Objektkünstler, Spielmacher – geboren 1936 in Wien
Studium der Malerei an der Universität der Künste, Berlin 1956 – 1962
Meisterschüler von Max Kaus
Dozent für Kunst und Spielpädagigik, Staatliche Fachschule für Erzieher und der Pädagogischen Hochschule, Berlin 1972 - 1982
Dozent für fachübergreifende Projekte an der Universität der Künste, Berlin 1982 — 1989
Künstlerischer Leiter des Fachbereiches „Objekttheater“ (von mir eingeführter Name) an der Hogeschool vor de Kunsten, International offene Theaterwerkstatt Amsterdam 1989 — 1995
Realisierte Objekttheaterprojekte — bespielte Rauminstallationen (Auswahl)
Die Projekte sind zu verstehen als Transformationen meiner Malerei und Objektkunst in den Raum. Ich verstehe mich als Maler, nach Malevichs These:
„Der Maler der den Raum betritt “.
Anstelle der üblichen Ausstellungsliste, hier eine Auswahl von öffentlich vorgeführten bespielten Rauminstallationen – Rauminszenierungen.
„Die sieben Todsünden der Kleinbürger“, nach Brecht, Akademie der Künste, Berlin, 1977; Choreographie: Gisela Mayer-Rogge
„Wie man Wünsche beim Schwanz packt“, Picasso, UdK Berlin, 1979
„Konferenz der Vögel“nach Attar, in der Bühnenfassung von Brook, UdK Berlin, 1982/83
„Hamletmaschine“, Heiner Müllers, bespielte Rauminstallation mit bewegbaren Architekturen und Figuren, UdK Berlin, 1984
„Die Weltgeschichte in 7 Tagen“, jede Epoche — ein Bild, Berlin, Künstlerhaus Bethanien, 1985
„Dionysos Landschaft“ — Motive mythologischer Erzählungen von Kerényi, sowie den „Bakchen“, Euripides mit Fundobjekten aus dem Meer, Naxos, 1985
„Dionysos Landschaft“, 2. Teil, Ganzraumtheater, UdK Berlin, 1986
„Echo — Kandinsky — Echo“, Trilogie, Akademie der Künste, Berlin, 1987
1. Teil: Erstaufführung Kandinkys Stück: „Der grüne Klang“
2. Teil: „Kandinsky begegnet Beuys“, im Spielprozess entstandene Produktion
3. Teil: Kandinskys „Die gelben Riesen“. Tanz mit 6 Meter hohen Stabpuppen, getanzt von 20 Tänzer*innen; Musik: Wolfgang Tierfeldt; Dramaturgie: Peter Simhandl
„Rimbaud Parade Westend“, Einweihung des Kunsthauses der Karl-Hofer-Gesellschaft
Bespielung von zwei stillgelegten Bahnsteigen bei Berlin Westend, Objekttheater mit 25 gleichzeitig bespielten Orten, mit 40 Schauspieler*innen, 20 Musikern; Spiel ohne Anfang und Ende, das Publikum wandelte von Szenenbild zu Szenenbild; Musik: Wolfgang Tierfeldt; Dramaturgie: Kurt Kreiler; Berlin, 1987
„Antonin Artaud- die Kunst und der Tod“, Bilderkanon nach vom Dramaturgen Peter Simhandl zusammengestellten Texten; Musik: Wolfgang Tierfeldt; Ufertheater, Berlin, 1988
„Wladimir Majakowski Tragödie“, Inszenierung des gleichnamigen futuristischen Stückes des zwanzigjährigen Majakowski aus dem Jahr 1915, Maskeradentheater, Spieler*innen zu Kunstfiguren stilisiert, ein „Aufstand der Dinge“; Begleitet von Klanginstallationen; Theater der UdK Berlin, 1989
„Welimir Chlebnikow Zirkel“, eine Parade von Objekten und Bildern; Das Montagestück ist Auftakt und erstes Projekt des Fachbereiches „Objekttheater“, Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten, zu dessen künstlerischer Leitung ich berufen wurde
Chlebnikov 2. Teil“, Installationen in 20 Räumen, ein Rundgang-Theater von bespielten Rauminstallationen, Amsterdam, 1990
„Das Publikum“, von und nach García Lorca, ein Bildertheaterprojekt unter Beteiligung von Schauspieler*innen aus Amsterdam und Berlin, sowie des Theaters Schwedt; Die erste künstlerische Zusammenarbeit nach der Wende zwischen einem ostdeutschen Theater und einem Theater des Westens, dem Amsterdamer „Objekttheater“; Bühnenbild: Nina Weitzner; Dramaturgie: Peter Simhandl; Hebbeltheater, Berlin; Theater Schwedt; 1990
„Antikenprojekt“, nach Kerényi, Theater im Prozess mit Körpermasken, mythischen Erzählungen der Muttergottheiten, Amsterdam, 1991
Veröffentlichung meines Buches „Objektheater -- Dramaturgie der Bilder“, Frankfurt, 1992
„Odyssee“, Ganzraum-Theater in einer Fabrikhalle in Weesp (Nähe Amsterdam), eine Parade von metaphorischen Bildern mit beweglichen Architekturen, Körpermasken, gemalten Prospekten, Amsterdam, 1992
„Kafka“, eine Zusammenarbeit mit der Theaterakademie Helsinki in Tampere nach Texten Kafkas Dichtungen; Co-Regie: Maiju Sallas; Aufführungen: Tampere; Frascati Theater, Amsterdam; Charville; 1993
Nach meiner Rückkehr aus Amsterdam, der Beendigung meiner Lehrtätigkeit in Amsterdam, 1995, kehrte ich zurück in mein Atelier in Berlin. Ich verlegte meinen Schwerpunkt wieder auf die Malerei. Ich hatte, wie Beuys sich ausdrückte noch eine Hypothek abzuzahlen. Über 500 Arbeiten auf Papier entstanden seitdem und ca. 100 zum Teil großformatige Leinwandbilder. Erfahrungen der bildnerischen Theaterarbeit transformierten sich in die Fläche.
Workshop „Das Alphabet des Himmels“ in der KlangKunstBühne, Universität der Künste, Berlin 2004
Im Rahmen einer Gastprofessur an der UdK 2004/2005 entstand die Inszenierung: „Schillers Traum der Freiheit“; Ein Montagetheater ausgehend von Texten Schillers; Dramaturgie: Andreas Wirth; Aufführungen in der UdK und Konzerthaus, Berlin, 2005
Retrospektive in der Universität der Künste, Berlin, Ausstellung von über 100 Bildern, Ehrung der UdK, Berlin 2007
Veröffentlichung meines Buches: „Kinder des Nichts“, Zürich, 1993
Veröffentlichung meines Buches: „Der Junge im gelben Jackett“, Amsterdam, 2016; Lesung: im Buchhändlerkeller, Berlin, 2016
Veröffentlichung meines Buches: „Der unbekannte Raum“, Berlin, 2019
Ausstellung im Buchhändlerkeller verbunden mit einer Lesung und anschließender Atelierbegehung: Repräsentation neuer Modelle für Rauminstallationen, Berlin, 2019-